Robert Tarot (Gérard Depardieu) ist seit 20 Jahren Bürgermeister der zweitgrößten Stadt Frankreichs – Marseille. Er liebt diese Stadt und ist mit ihr verheiratet, ein wenig zum Leidwesen seiner Frau. Nun stehen aber Kommunalwahlen an und er erlebt eine böse Überraschung: Sein langjähriger politischer Ziehsohn Lucas Barrès (Benoit Magimel) fängt nun an, erste eigene Schritte zu machen, entgegen der Richtung seines Mentors.
Geprägt von Intrigen, Machtspielen und grandiosen Kulissen spielt sich dieses skrupellose Politdrama mit äußerst aktuellen Thematiken ab wie ein gigantisches Schauspiel der alten Meister wie Moliére oder Shakespeare. Von Familien- und Freundes-Verhältnissen bis hin zum Büro-Fick ist alles dabei, genauso wie Drogen, Mafia und Banden in den Slums. Die Tochter Tarots, Julia (Stéphane Caillard), kann sich vor Verehrern kaum retten. Als Tochter des Bürgermeisters versucht sie aber nicht aufzufallen und gleichzeitig ihrer journalistischen Karriere nachzukommen. Das Drama handelt von sozialen Abgründen, Einwanderern, Mafiosi und ihren Fingern in den politischen Intrigen sowie parteiliche Zerrissenheit bis in die höchsten Ebenen inklusive Polizei.
Man sollte sich diese Serie auf jeden Fall in Original (Französisch) ansehen, denn der ganze Flair kommt nur dann wirklich rüber. Alle Hauptdarsteller sind durch die Bank überzeugend in ihren Rollen und die Story ist so gut geschrieben, dass die Spannung spürbar bleibt. Es ist definitiv europäische Lokalpolitik und in keinster Weise vergleichbar mit Serien wie House of Cards o.ä.